Rote Karte bringt die Wende
7. Spieltag
Vor dem Spiel sorgte Torhüter Sander mit einer stabilen Ansprache für Gänsehaut bei der Mannschaft – die Motivation war greifbar, der Wille zum Sieg deutlich spürbar.
Der VfB startete konzentriert in die Partie und setzte früh erste Akzente: Bereits nach sechs Minuten gab Haase den ersten Torschuss ab. Kurz darauf folgte die nächste gefährliche Szene, als Haase eine Hereingabe auf Schmiedl brachte, der den Ball gut Richtung Tor lenkte. Während über der wolkenverhangenen Kurt-Löser-Kampfbahn in der 16. Minute plötzlich die Sonne hervorkam und ein bezaubernder Regenbogen erschien, blieb das Spiel zunächst offen. Nach rund 20 Minuten kam eine Flanke von Schulze in den Strafraum, doch Weiß konnte keinen gefährlichen Abschluss daraus kreieren. Wenig später bot sich Nixdorf die erste Großchance des Spiels – seine Ballmitnahme erinnerte an Havertz in Bestform, der Abschluss ging jedoch knapp am Tor vorbei.
Auf der Trainerbank machte sich langsam Unruhe breit. Die Verletzungssorgen nahmen zu: Kapitän Schulze musste nach 28 Minuten ausgewechselt werden, für ihn kam Schubert. Kurz darauf erwischte es auch Haase, der nach einem unglücklichen Sturz nicht weitermachen konnte. Während Wohlgemuth zur Einwechslung bereitstand, beschwerte sich Reichelt noch über die Getränkeversorgung – ein Punkt, der sich beim nächsten Heimspiel bessern sollte.
Dann der nächste Rückschlag: Nach einem Fehlpass von Dietze, in die Füße des Gegners, nutzte Mülsen die Gelegenheit eiskalt und ging mit 0:1 in Führung. Der VfB schüttelte sich kurz, verlor aber nicht den Mut. Nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung fiel Wohlgemuth durch einen zu harten Zweikampf auf – der Schiedsrichter ahndete das Foul mit Gelb. Kurz vor der Pause drehte sich das Spiel entscheidend: Weiß war auf dem Weg zum Tor und konnte nur durch eine Notbremse kurz vor dem Strafraum gestoppt werden. Der Schiedsrichter zog konsequent Rot für Mülsen. Den fälligen Freistoß verwandelte Lang flach durch Mann und Maus – der verdiente 1:1-Ausgleich. Der VfB drückte weiter und nutzte die Überzahl noch vor der Halbzeit: Nach einem schönen Zuspiel von Walther blieb Weiß eiskalt und schob zur 2:1-Führung ein.
Direkt nach dem Seitenwechsel legte Annaberg nach. Walther setzte sich über die rechte Seite stark durch und bediente erneut Weiß in der Mitte, der den Ball mit Ruhe annahm und überlegt zum 3:1 einschob. Der einsetzende Starkregen zwang Trainer Lars Walther bald darauf von seinem Campingstuhl auf die Bank – das Camping war wohl vorbei für heute.
Anders sah es mit dem Tore schießen aus, das ging fröhlich weiter – Moritz Lang vollendet eine Ecke zum 4:1 (50. Minute). Schmiedl sah nach einem Foul die Gelbe Karte, kurz darauf sorgte Lucas Walther mit einem lauten Schrei für Verwirrung und erschreckte Lang, sodass er den Ball nicht anhalten konnte – Einwurf für den Gegner. Weiß zeigte sich dagegen weiter eiskalt vor dem Tor und machte in der 61. Minute seinen Hattrick perfekt. Mülsen fand gegen die Offensive des VfB kaum noch Mittel. Ein unklares Fahnenspiel des Assistenten Nick Blödel brachte kurz Verwirrung, dies konnte aber schnell geklärt werden. Kurz darauf kassierten die Gäste zwei Gelbe Karten in wenigen Minuten – Frust machte sich breit. Auch danach blieb Annaberg gefährlich. Eine Hereingabe von Walther fand Nixdorf, der ausnahmsweise seinen Mittelkreis verlies und sich weit nach vorn wagte. Der Abschluss ging jedoch deutlich über das Tor, fast wie ein Fieldgoal beim Football. Rund 20 Minuten vor Schluss nahm Trainer Lars Walther zwei Wechsel vor: Schmiedl und Meyer verließen den Platz, Klitzke und Küttner kamen neu ins Spiel.
Schubert entdeckte kurz darauf eine Lücke in der gegnerischen Abwehr und spielte einen feinen Pass auf den neu eingewechselten Küttner, der jedoch am Keeper scheiterte. Wenige Minuten später machte er es besser und vollendete nach einer starken Hereingabe zum 6:1. In der Schlussphase durfte Weiß nach starker Leistung vom Platz – für ihn kam Edelstürmer Breitfeld.
Das Spiel war entschieden, einige Zuschauer machten sich bereits auf den Heimweg. Eine letzte Aktion gab es in der 90. Minute: Walther flankte auf Schubert, der den Ball jedoch versehentlich klärte, anstatt einzuköpfen. Kurz darauf beendete der Schiedsrichter die Partie.
Der VfB Annaberg feierte auf der verregneten Kurt-Löser-Kampfbahn einen souveränen 6:1-Heimsieg. Nach frühem Rückstand bewies das Team Moral, drehte das Spiel in Überzahl eindrucksvoll und belohnte sich mit einer starken zweiten Halbzeit. Am Ende stimmte nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Stimmung trotz Dauerregen.
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